Kulturförderung in Norderstedt nach Leistung ausschütten

node metatags
Kultur, Theater
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Music Werkstatt e.V. auf der Waldbühne am 6.6.2015

Kulturförderung in Norderstedt sollte nach Leistung ausgeschüttet werden, das heißt Bewertungskriterien sollten sein zum Beispiel: durchgeführte Veranstaltungen, Werbewirksamkeit für Norderstedt, nach Nachhaltigkeit und so weiter.

Auch Faktoren wie Alleinstellungsmerkmal sind wichtig, denn wenn eine Veranstaltung die einzige in Deutschland oder in Norddeutschland ist, ist dies etwas Besonderes und hat eine besondere Anziehungskraft, Werbewirksamkeit und Strahlkraft bundes- und sogar weltweit. Auch sollte der Werbeaufwand negativ einfließen, ist ja ein Kostenfaktor.

Eine Kosten- und Nutzenanalyse in diesem Sinn sollte für das Kulturbüro, MeNo (Mehrzwecksäle Norderstedt) und für sämtliche Kulturträger der Stadt gelten. Die geplante Regelung, dass zum Beispiel die Kulturträger nach Zahl Ihrer Mitglieder gefördert werden, ist absolut kontraproduktiv.

Hinweise der Verwaltung
wird nicht geprüft

Kommentare

Damit nicht nur massenkompatible Veranstaltungen mit hohem Aufmerksamkeitsfaktor gefördert werden, ist es Aufgabe der Kulturbehörde, auch kleinere Interessengruppen und deren Veranstaltungen zu sponsern, damit das Kulturangebot vielfältig bleiben kann.

Eigentlich sollte man meinen, dass, wer viele Veranstaltungen mit nachhaltiger und großer Werbewirksamkeit für Norderstedt durchführen kann, weniger Kulturförderung benötigt.

Die Grundidee, für Norderstedt die Werbewirksamkeit zu erhöhen, finde ich gut. Dies würde dann wohl auch mehr Besucher, Einnahmen, etc. bringen. Allerdings nicht so gut finde ich, dass in der Kulturförderung das Leistungsprinzip Einzug halten soll. Das würde dann keinen Unterschied zu kommerziellen Unternehmen machen und schadet letzten Endes dem Kulturellen. Eine sinnvolle Unterstützung, gleichberechtig für alle, würde ich aber befürworten.

Mit Leistungsprinzip meine ich u.a. die Anzahl der durchgeführten Veranstaltungen, die Wertigkeit und das Alleinstellungsmerkmal z.B. ein überregionales NDR Radiokonzert, Videos bei TV Sendern oder im Internet.. zugegeben alles schwer zu messen, aber wo ein Wille ist ein Weg. Ein Leistungsgedanke muss und sollte zudem nicht immer gleich einen kommerziellen Hintergrund haben. Jetzt sollen die Kulturträger der Stadt Norderstedt Gelder bekommen, wobei die Anzahl der Mitglieder das Hauptkriterium der Zuschüsse sein soll. Völlig unsinnig.

Das Kulturbüro macht laut Angaben auf dieser Seite jedes Jahr über 2 Millionen Euro Minus. Tribühne nochmal 1 Millionen. Ob da die Gehälter und Betriebskosten mit drin geht nicht daraus hervor, glaub ich aber nicht. Für das was dann dabei herauskommt ist das erschreckend wenig. Herr Selatschek Sie bekommen doch auch Förderung für den Musik Star. Das was Sie leisten ist wirklich außergewöhnlich und ein Lichtblick für Norderstedt, aber wenn Sie auch Geld bekommen würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

Das ist doch totaler Blödsinn, Katerchen: "Eigentlich sollte man meinen, dass, wer viele Veranstaltungen mit nachhaltiger und großer Werbewirksamkeit für Norderstedt durchführen kann, weniger Kulturförderung benötigt". Gerade so ein Veranstalter sollte mehr Zuschüsse bekommen! Weil er was für diese Stadt leistet!

Den Satz des Users Katerchen verstehe wer will. @ Thor: wir bekommen ca. 7000 € pro Jahr. Einige Kosten: GEMA allein sind schon 3000 €, Catering ca. 10.000, Hotelkosten ca. 20.000, pro Jahr buttere ich bestimmt privat 5000€ zu. Da wir bei allen Veranstaltungen keinen Eintritt nehmen kann sich wohl jeder vorstellen das wir so gut wie nie plus Minus Null rauskommen. Wir sparen wo es geht, so machen wir z.B. die ganze Technik selbst und drehen jeden Euro dreimal um. Ich mache mir Sorgen- deshalb habe ich das hier gepostet -, da mir von drei Seiten zugetragen wurde, dass wir mir erheblichen Kürzungen zu rechnen haben und dass wir unseren Sponsor für das Festival auf der Waldbühne wohlmöglich verlieren. Ich hoffe dass das nicht ähnlich läuft wie mit der Sparkasse Holstein, die uns vorletztes Jahr bei unseren 3 Konzerten im Kulturwerk mit 4000 € unterstützt hat. Im Vorwege völlig begeistert war von dem was wir tun... doch dann kam Anfang letzten Jahres ein"blauer Brief" indem sie uns mitteilten die Zusammenarbeit aufzukündigen. Die Gelder sollten angeblich grosszügiger verteilt werden. Ein paar Monate später konnte man bei Noa 4 genau jene Sparkassenbosse mit unserem Oberbürgermeister sehen, wie kundgetan wurde mal eben für EINE Veranstaltung im Kulturwerk mal eben 10.000 € rauszutun und in Zukunft das Jazzwerk zu unterstützen. Natürlich kann ein Geldinstitut mit ihrem Geld sponsoren wen sie wollen, aber dass Sponsoren mit Unterstützung von NoMa ( Guerillamarketing vom Feinsten :) ) wohlmöglich abwerben ist schon ein starkes Stück und hinterlässt einen faden Beigeschmack. Beweisen kann man das natürlich nicht, aber so ist es passiert. Wenn jetzt jemand sagt was das soll, auf unseren Flyern machen wir z.B. Werbung für das Arriba oder MobyKlick, da müsse ja Geld fliessen dem kann ich nur entgegnen, dass das Einzige, was wir von den städtischen GmbH´s bezahlt bekommen die Kosten für Flyer und Poster sind, immer so zwischen 300 und 400 €. Wenn ich die Zahlen lese die Norderstedt für den Kulturhaushalt so ausgibt könnte man wirklich neidisch werden. Aber ich denke wenn wenigstens für uns den Status Quo beibehalten werden könnte wäre das schön. Zuviel Geld macht nur bequem. Auf jeden Fall sehen wir uns für unsere Festivals schon einmal nach Alternativen um. Die Leute auf Gut Basthorst wollen schon lange was mit uns machen, daher steigt unser erstes Festival am 7.8. dort. Wir haben auch einige weitere interessante Anfragen von bekannten Locations wie Kampnagel. Den "Music Star" wird es so oder so weitergeben, aber ob wir in der Lage sein werden Veranstaltungen im Kulturwerk oder auf der Waldbühne durchzuführen weiss ich nicht. Hier in Norderstedt muss sich unbedingt was ändern, der ganze jahrelang gewachsene Klüngel ist kontraproduktiv und alles andere als hilfreich um eine lebendige und vor allen Dingen interessante und einzigartige Kulturlandschaft zu kreieren.

Das ist doch totaler Blödsinn, Thor: "Gerade so ein Veranstalter sollte mehr Zuschüsse bekommen! Weil er was für diese Stadt leistet!" Sie haben es selbst gesagt: "Für das was dann dabei herauskommt ist das erschreckend wenig." Meinen Sie allen Enstes, dass jemand, dessen Engagement professionell ausgerichtet ist und er dann, nimmt man Ihre Aussage ernst, Misswirtschaft betreibt, dann auch noch mit Kulturgeldern belohnt werden soll?!!!

Gedankenleser: Ich bin Ihrer Meinung. Ich habe den Schreiber "Katerchen" zitiert und kritisiert. Danke Herr Sedlatschek. Das war sehr aufschlussreich. So etwas liest man nicht in der Zeitung.

Thor - der Gedanke ist, dass jemand mit derart medialer Aufmerksamkeit ohnehin ein Vielfaches an Spendengeldern auftreiben kann. Weil - ganz logisch - viel Aufmerksamkeit und viele Besucher - da reißen sich Sponsoren darum, in irgendwelchen Broschüren genannt zu werden, Werbebanner aufzustellen usw. Auch die Sparkassen und Banken brüsten sich gerne damit, erfolgreiche Veranstaltungen zu unterstützen.
Ergo weniger Kulturförderung für Massenveranstaltungen nötig.

Anscheinend ist das ja Ihr Hobby, Herr Sedlaschek. Andere Leute geben auch mehrere Tausend Euro im Jahr für ihr Hobby aus. Und wenn die Musikliebhaber nur kommen, weil es kostenlos ist - dann läuft wohl was verkehrt. Bestimmt wäre jeder bereit, pro Besuch drei bis sechs Euro zu bezahlen. Ein Kinobesuch kostet schließlich auch Geld. Nehmen Sie nur 2 Euro Eintritt von jedem Besucher - 2.500 Leute werden über's Jahr gesehen doch die Veranstaltungen besuchen, oder?

Ich find´s toll. Manchmal zahlt man 20 bis 50€ und es gefällt nicht. Im Musik Star kann man tolle Musik erleben und riskiert nichts. Wenn´s einem nicht gefällt kann man wieder gehen. Der Laden muss den fest Angestellten städtischen Kulturmachern doch echt peinlich sein. Die sind erfolgreicher. ich war neulich da und im Publikum waren Italiener, Schweden, Belgier und Engländer. Da kommt man in der Pause in´s Gespräch und wundert sich nur. Nach dem Konzert sitzt man häufig mit den Musikern zusammen und es gibt noch ein paar Songs an der Bar. Der Laden ist Gold wert für Norderstedt. Für mich und meine Kollegen das Aushängeschild in Norderstedt. Das liebe Geld geht zum Opernball oder in die Tribüne weil der Klüngel einfach zu gross ist in Norderstedt. Da haben Bänker, pensionierte Lehrer, Politiker, Anwälte die Bezeigungen und Kontakte.So ein Laden wie der Musik Star sieht in die Röhre. Deshalb muss der unterstützt werden.

Ist ne Horror-Kultur-Story, die Wolfgang Sedlatschek da erzählt. So darf es nicht sein. Andererseits: Wenn seine Veranstaltungen Eintritt kosteten, stellte sich hierfür auch ein messbareres Werteverständnis ein. Und was Wert hat, wird lieber gefördert.

Desto höher der Eintritt, desto mehr zahlt man an die GEMA. Wir zahlen jedes Jahr ca. 3000 € allein an die GEMA. Würden wir Eintritt nehmen wäre dies ein Vielfaches. Zudem möchten wir vielen Bürgern ermöglichen z.B. Profimusiker aus aller Welt, welche hierzulande selten bis gar nicht nicht in den Medien gespielt wird, kennenzulernen. Und Katerchen, wir können eventuellen Sponsoren Einges mehr als potentielles Altpapier bieten. NDR 2 Radiokonzerte, DVD´s, veröffentlichte CD´s ( ein Konzert bei uns war Nummer 1 in den US Folk Charts. Titel: ein Abend mit Freunden. Live in Norderstedt ) 13 mal volles Haus im Kulturwerk, gut besuchte Festivals, ein YouTube Kanal namens "Norderstedt Musik" mit 1100 Abonnenten und Millionen Hits, wir sind in die Richard Weizsäcker Stiftung aufgenommen, über uns schreibt der Spiegel und unsere Kulturstaatsministerin hat uns im Oktober eingeladen und und…. Leider ist es so wie Marita schreibt. Wir machen bestes Marketing für die Stadt, aber haben hier Null Standing. @ user Katerchen: Was das mit Hobby zu tun hat erschliesst sich mir nicht. Was hinten rauskommt ist entscheidend und da sind wir - in aller Bescheidenheit - Spitze und wollen es bleiben.
Und deshalb soll die Kulturförderung nach Leistung ausgeschüttet werden und nicht nach der Zahl der Mitglieder.