Das Betriebsamt Norderstedt sollte verkauft werden und die Einnahmen und Einsparungen durch Ausschreiben anderweitig verwenden.
Kommentare
budgetexpert |
Gibt es durch Ausschreiben immer nur Einsparungen ?
AD |
Das wird dann für die Bürger meistens teurer.
beuys64 |
mir erschließen sich durch diese Maßnahme keinerlei nachhaltigen Ertrags-/Spareffekte und völlig unklar: Was passiert mit den dort Beschäftigten?
Falkenberger |
Die Privatisierung von Betriebsämtern und Bauhöfen wurde vor rund 10 Jahren bundesweit propagiert und vielerorts mit mehr oder weniger viel Vorüberlegung und Sachverstand umgesetzt. Das geschah vielfach nach dem Motto:"heute Privatbetrieb(mit entsprechender Rechtsform) und morgen positive Betriebsergebnisse." Viele dieser Betriebe sind entweder innerhalb kürzester Zeit in die Insolvenz gerutscht und zerschlagen worden, oder wieder rekommunalisiert worden. Es fehlte schlichtweg die fachliche Kompetenz in Sachen Betriebsführung. Aber es fehlte nicht an Wichtigtuern und Mitarbeitern der jeweiligen Führungsebenen, die schnell die Möglichkeit erkannten einfach, schnell mehr Geld zu verdienen, wie üblich meist auf Kosten der Beschäftigten(Beispiele ganz in der Nähe).
Es gibt aber auch positive Beispiele in unserer näheren Umgebung. Da hat man sich Gedanken gemacht, interessierte Mitarbeiter aus eigenen Reihen geschult oder kompetente Mitarbeiter eingestellt. Man begann damit einen kommunalen Betrieb nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen zu führen und siehe da, es funktioniert. Und man sollte nicht einen riesengroßen Vorteil verkennen, den so ein umstrukturierter Betrieb meistens hat: Mitarbeiter, die sich mit ihrem Arbeitgeber und ihren langjährigen Aufgaben identifizieren!! Diejenigen, die das partout nicht wollen, oder können, müssen dann eben freigesetzt werden.
Unser Betriebsamt hat engagierte und kompetente Mitarbeiter und eine ebenso fähige Leitung und sollte aus meiner Sicht auf keinen Fall privatisiert werden. Eine Umstrukturierung allerdings wäre dringend erforderlich. Durch Kostentransparenz und Effizienz zur Leistungssteigerung. Primär werden zwar keine Kosten gespart, aber die Leistungen für den Bürger und die Gemeinschaft vermehrt.
Frau Plaschnick |
Ich teile Falkenbergers Ansicht und unterstütze sie. Damit ist alles gesagt zum Thema Privatisierungen. Das aktuelle Stichwort heißt doch viel häufiger "Rekommunalisierung".
Leser2000 |
Es wäre super wenn man bei Schlagwörtern eine kurze Beschreibung wie hier dazu gibt;
Mit Rekommunalisierung werden Prozesse bezeichnet, in denen Aufgaben und Vermögen, die vormals durch Privatisierung aus der kommunalen Verwaltung ausgegliedert wurden, wieder in Organisationsformen des öffentlichen Rechts zurückgeführt werden. Nach einem Trend zu Privatisierungen in den letzten Jahren gibt es bundesweit nunmehr eine gegenläufige Entwicklung hin zur Rekommunalisierung. Teils spielen enttäuschte Erwartungen eine Rolle, teilweise weil das Privatisierungspotential der Kommunen ausgeschöpft ist. Im kommunalen Bereich rechnet der Deutsche Städte- und Gemeindebund nicht mehr mit einer Verkaufswelle staatlicher Vermögenswerte, mit der Finanzkrise sei zudem das Misstrauen in der Bevölkerung gegen Privatisierungen gestiegen
Leser2000 |
Privatisierung (von lat. privatus, PPP von privare, „abgesondert, beraubt, getrennt“, privatum, „das Eigene“ und privus, „für sich bestehend“) bezeichnet in erster Linie die Überführung (Verkauf, Umwandlung der Rechtsform) öffentlichen Vermögens in Privateigentum.[1] Im weiteren Sinne wird mit Privatisierung die Verlagerung von bestimmten bisher staatlichen Aktivitäten in den privaten Sektor der Volkswirtschaft verstanden, womit oft auch eine Deregulierung verbunden ist. Für den gegenteiligen Prozess gibt es je nach Ausgangslage unterschiedliche Definitionen:
die Überführung privater Aufgabenwahrnehmungen oder privaten Eigentums in staatliche Hände wird allgemein Verstaatlichung, Sozialisierung genannt
die Übertragung von bisher von anderen Hoheitsträgern wahrgenommenen öffentlichen Aufgaben auf kommunale Verwaltungsträger (z. B. Landkreise, Städte und Gemeinden) sowie Umwandlung von Landeseigentum in städtisches Eigentum, letzteres z. B. durch den vollständigen Verkauf eines Landesbetriebs an eine Stadt, wird als Kommunalisierung bezeichnet
eine bereits durchgeführte Privatisierung wieder rückgängig machen, bezeichnet man als Rekommunalisierung
Zukunftsideen |
Privatisierung heißt, dass eine einmalige Einnahme irgendein Haushaltsloch stopft und dann der Bürger dauerhaft an das nunmehr gewinnorientiert arbeitende Privatunternehmen zahlen muss. Ein Unternehmen in städtischer Hand bietet Gestaltungsmöglichkeiten zum dauerhaften Nutzen der Bürger.
Hilde 71 |
Dem kommentar von Falkenberger kann ich nur zustimmen und möchte noch etwas weiter ausholen. Es ist für mich sehr verwunderlich, dass der eine oder andere wirklich interessierte Politiker unserer Stadt die Forderung nach betriebswirtschaftlich orientierten Arbeitsweisen der städtischen Einrichtungen gestellt hat. Als Bürger kann ich hier nur Vorschläge machen, die(auch von mir) gewählten Volksvertreter allerdings haben die Möglichkeit tatsächlich etwas zu bewegen. Wie schon in einem anderen Kommentar ausgeführt wurde, muss nur der Wille zur Veränderung da sein. In Ellerau z.B. wurden vor einigen Jahren einige gemeindeeigene Betriebe oder Einrichtungen in eine sogenannte AöR ( Anstalt des öffentlichen Rechtes, Pendant zur freigewerblichen GmbH) umgewandelt. Die Stadt verliert hier nicht die Hoheit über die Betriebe und kann weiter Einfluss auf das Geschäftsgebaren nehmen. Üblicher Weise sitzen Politiker aller Fraktionen der Stadtvertretung im Aufsichtsrat und behalten so die Möglichkeit der Einflussnahme. Wäre das nicht ein Weg der auch in Norderstedt gegangen werden könnte?
Kommentare
budgetexpert |
Gibt es durch Ausschreiben immer nur Einsparungen ?
AD |
Das wird dann für die Bürger meistens teurer.
beuys64 |
mir erschließen sich durch diese Maßnahme keinerlei nachhaltigen Ertrags-/Spareffekte und völlig unklar: Was passiert mit den dort Beschäftigten?
Falkenberger |
Die Privatisierung von Betriebsämtern und Bauhöfen wurde vor rund 10 Jahren bundesweit propagiert und vielerorts mit mehr oder weniger viel Vorüberlegung und Sachverstand umgesetzt. Das geschah vielfach nach dem Motto:"heute Privatbetrieb(mit entsprechender Rechtsform) und morgen positive Betriebsergebnisse." Viele dieser Betriebe sind entweder innerhalb kürzester Zeit in die Insolvenz gerutscht und zerschlagen worden, oder wieder rekommunalisiert worden. Es fehlte schlichtweg die fachliche Kompetenz in Sachen Betriebsführung. Aber es fehlte nicht an Wichtigtuern und Mitarbeitern der jeweiligen Führungsebenen, die schnell die Möglichkeit erkannten einfach, schnell mehr Geld zu verdienen, wie üblich meist auf Kosten der Beschäftigten(Beispiele ganz in der Nähe).
Es gibt aber auch positive Beispiele in unserer näheren Umgebung. Da hat man sich Gedanken gemacht, interessierte Mitarbeiter aus eigenen Reihen geschult oder kompetente Mitarbeiter eingestellt. Man begann damit einen kommunalen Betrieb nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen zu führen und siehe da, es funktioniert. Und man sollte nicht einen riesengroßen Vorteil verkennen, den so ein umstrukturierter Betrieb meistens hat: Mitarbeiter, die sich mit ihrem Arbeitgeber und ihren langjährigen Aufgaben identifizieren!! Diejenigen, die das partout nicht wollen, oder können, müssen dann eben freigesetzt werden.
Unser Betriebsamt hat engagierte und kompetente Mitarbeiter und eine ebenso fähige Leitung und sollte aus meiner Sicht auf keinen Fall privatisiert werden. Eine Umstrukturierung allerdings wäre dringend erforderlich. Durch Kostentransparenz und Effizienz zur Leistungssteigerung. Primär werden zwar keine Kosten gespart, aber die Leistungen für den Bürger und die Gemeinschaft vermehrt.
Frau Plaschnick |
Ich teile Falkenbergers Ansicht und unterstütze sie. Damit ist alles gesagt zum Thema Privatisierungen. Das aktuelle Stichwort heißt doch viel häufiger "Rekommunalisierung".
Leser2000 |
Es wäre super wenn man bei Schlagwörtern eine kurze Beschreibung wie hier dazu gibt;
Mit Rekommunalisierung werden Prozesse bezeichnet, in denen Aufgaben und Vermögen, die vormals durch Privatisierung aus der kommunalen Verwaltung ausgegliedert wurden, wieder in Organisationsformen des öffentlichen Rechts zurückgeführt werden. Nach einem Trend zu Privatisierungen in den letzten Jahren gibt es bundesweit nunmehr eine gegenläufige Entwicklung hin zur Rekommunalisierung. Teils spielen enttäuschte Erwartungen eine Rolle, teilweise weil das Privatisierungspotential der Kommunen ausgeschöpft ist. Im kommunalen Bereich rechnet der Deutsche Städte- und Gemeindebund nicht mehr mit einer Verkaufswelle staatlicher Vermögenswerte, mit der Finanzkrise sei zudem das Misstrauen in der Bevölkerung gegen Privatisierungen gestiegen
Leser2000 |
Privatisierung (von lat. privatus, PPP von privare, „abgesondert, beraubt, getrennt“, privatum, „das Eigene“ und privus, „für sich bestehend“) bezeichnet in erster Linie die Überführung (Verkauf, Umwandlung der Rechtsform) öffentlichen Vermögens in Privateigentum.[1] Im weiteren Sinne wird mit Privatisierung die Verlagerung von bestimmten bisher staatlichen Aktivitäten in den privaten Sektor der Volkswirtschaft verstanden, womit oft auch eine Deregulierung verbunden ist. Für den gegenteiligen Prozess gibt es je nach Ausgangslage unterschiedliche Definitionen:
die Überführung privater Aufgabenwahrnehmungen oder privaten Eigentums in staatliche Hände wird allgemein Verstaatlichung, Sozialisierung genannt
die Übertragung von bisher von anderen Hoheitsträgern wahrgenommenen öffentlichen Aufgaben auf kommunale Verwaltungsträger (z. B. Landkreise, Städte und Gemeinden) sowie Umwandlung von Landeseigentum in städtisches Eigentum, letzteres z. B. durch den vollständigen Verkauf eines Landesbetriebs an eine Stadt, wird als Kommunalisierung bezeichnet
eine bereits durchgeführte Privatisierung wieder rückgängig machen, bezeichnet man als Rekommunalisierung
Zukunftsideen |
Privatisierung heißt, dass eine einmalige Einnahme irgendein Haushaltsloch stopft und dann der Bürger dauerhaft an das nunmehr gewinnorientiert arbeitende Privatunternehmen zahlen muss. Ein Unternehmen in städtischer Hand bietet Gestaltungsmöglichkeiten zum dauerhaften Nutzen der Bürger.
Hilde 71 |
Dem kommentar von Falkenberger kann ich nur zustimmen und möchte noch etwas weiter ausholen. Es ist für mich sehr verwunderlich, dass der eine oder andere wirklich interessierte Politiker unserer Stadt die Forderung nach betriebswirtschaftlich orientierten Arbeitsweisen der städtischen Einrichtungen gestellt hat. Als Bürger kann ich hier nur Vorschläge machen, die(auch von mir) gewählten Volksvertreter allerdings haben die Möglichkeit tatsächlich etwas zu bewegen. Wie schon in einem anderen Kommentar ausgeführt wurde, muss nur der Wille zur Veränderung da sein. In Ellerau z.B. wurden vor einigen Jahren einige gemeindeeigene Betriebe oder Einrichtungen in eine sogenannte AöR ( Anstalt des öffentlichen Rechtes, Pendant zur freigewerblichen GmbH) umgewandelt. Die Stadt verliert hier nicht die Hoheit über die Betriebe und kann weiter Einfluss auf das Geschäftsgebaren nehmen. Üblicher Weise sitzen Politiker aller Fraktionen der Stadtvertretung im Aufsichtsrat und behalten so die Möglichkeit der Einflussnahme. Wäre das nicht ein Weg der auch in Norderstedt gegangen werden könnte?
Heinz Mueller |
Ich kann den Nutzen für die Stadt nicht erkennen.