Die Stadtwerke Norderstedt setzen auf den Ausbau von Ökostrom und Energieeinsparung. Da Norderstedt kein Windvorranggebiet ist und aufgrund der Nähe zum Flughafen dürfen auf Norderstedter Gebiet keine Windkraftanlagen errichtet werden. Deshalb haben sich die Stadtwerke als Vorreiter am Aufbau von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel dem Parkplatz Arriba, dem Feuerwehrmuseum oder der Feuerwehr Glashütte beteiligt.
Weitere Solaranlagen sollten aufgrund der gesetzlichen Förderung durch private Investoren gebaut werden. Für die Wirtschaftlichkeit derartiger Anlagen werden durch das „Erneuerbare Energien Gesetz“ (EEG) Anreize gegeben. Die Stadtwerke sollten als kommunales Unternehmen eher im Infrastrukturbereich innovativ sein, um das ambitionierte Ziel des schrittweisen Ersatzes der Kernenergie durch wechselhafte Stromquellen wie Sonne und Wind zu unterstützen.
Da die Stadtwerke keine Finanzinvestoren sind, gehen sie auch grundsätzlich keine Beteiligungen ein, wie zum Beispiel an Windkraftanlagen im On- und Offshore-Bereich. Vielmehr werden die Investitionen gebündelt, um die Stromeigenerzeugung mittels Blockheizkraftwerken und die Nutzung von Wärme mittels Fernwärme weiter voran zu treiben. Blockheizkraftwerke (BHKW) sind hoch effiziente „Kombi-Kraftwerke“, die Strom erzeugen und die Wärme nutzen. Dies führt mit dem Produkt Gezeitenstrom bzw. Tu-Watt dazu, die Energieeffizienz zu steigern.
Die strategische Ausrichtung der Stadtwerke sind im Energiehandbuch der Stadtwerke niedergelegt, das in der ersten Version im Jahr 2010 erstellt wurde. Derzeit wird die Version 2 fertig gestellt. Dort sind auch die messbaren Ziele, die Investitionen und Produktstrategien beschrieben, mit denen Norderstedt zum Ausstieg aus der Kernenergie beiträgt.
Kommentare
Leser2000 |
Richtig aber nicht teurer werden als jetzt schon.
harksheider |
Öko ist immer teuer. Öko und billig, geht nicht.
culturum |
@harksheider: Das ist falsch.
Egal ob es Ökostrom oder konventioneller Strom ist, der Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage. Die Förderung erneuerbarer Energien durch das EEG hat es "damals" für die Entwicklung der Atomenergie auch gegeben und gab es bis vor kurzem noch! Strom aus Atomkraft, Kohle, etc. war nur daher so günstig, weil die Steuerzahler Milliarden (!) in diese Technologie investiert haben.
Ein Gegenbeispiel aus Kiel: Dort ist der normale Strommix bei den Stadtwerken teurer als der Ökostrom von Lichtblick und Naturstrom.
eskannnurbesser... |
Energie sollte niemals "billig" sein. Egal aus welcher Quelle, es gibt nichts zu verschwenden. Wichtig: endlich Sozialtarife für Energie einführen. Denn sozial Schwache werden z.B. kaum in der Lage sein, ihren gesamten Haushalt auf energiesparende Geräte umzustellen und günstiger Wohnraum ist heute leider immer noch ernegetisch schlechter.
Zykel |
Ökostrom scheint nur teurer.
Beim Atom- und Kohlestrom ist ein grosser Teil der Kosten auf den Steuerzahler übertragen.
Kroeteschrabbi |
Die Grenze der Belastbarkeit für den Normalverbraucher dürfte bereits überschritten sein; die Stadtwerke haben doch gerade erst die Stromkosten sehr stark erhöht. Eine weitere Verteuerung ist nicht mehr hinnehmbar, da auch andere Kosten (z.B. Grundsteuer!) unverhältnismässig gestiegen sind.
beuys64 |
eine komplexe Materie: Wichtig erscheint mir primär, das sichergestellt wird, das nicht unter dem Deckmäntelchen der "Erneuerbaren Energien" nicht doch wieder Atomstrom fließt! Wenn das Sichergestellt werden kann, stimme ich vorbehaltlos zu.
bhn70 |
Im Abendblatt war gerade ein Artikel über Elektroauto-Pionier Sirri Karabag und sein Wohnbauprojekt in Harksheide.
http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article2012575/Aus-zwei-mach...
Klingt zumindest beim lesen wie ein Schritt in die richtige Richtung und ist in jedem Fall mal wieder "eine Idee voraus!"
schnegge86 |
Klasse Idee! Somit würde Norderstedt vielen Ökostromanbieten wie Greenpeace oder TuWatt "einen Schritt voraus" sein.
Nordlicht |
Den Ökostrom aus dem Umland zu holen, finde ich sinnvoll, weil dadurch auch das Netz entlastet wird und die Netzentgelte für die Stadtwerke gesenkt werden können, was dann hoffentlich den Bürgern zugute kommt. Ich weiss allerdings nicht, ob der derzeit regional beschaffbare Ökostrom kurzfristig ausreicht (ca. die nächsten 10-15 Jahre), deshalb sollten die Stadtwerke mal über Zwischenlösungen nachdenken. Vor der Atomkraftverlängerung war m.E. geplant, mehrere dezentrale BHKWs zu bauen, davon hört man heute nichts mehr. Andererseits muss die Stadt immer bedenken, dass die Stadtwerke ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen sind (=Gewinnerzielung). Ich schlage deshalb zusätzlich vor, eine langfristig ökologische Energiepolitik mit konkreten Eckdaten in den Geschäftsführungszielen der Stadtwerke zu verankern (mit Tantiemenauswirkung), denn das kann der Eigentümer der Stadtwerke festlegen.
NoMi |