Nr. 1135 | NoMi |
Das Quartier Rathausallee sollte überarbeitet werden. Bei der Stadtentwicklung von Norderstedt-Mitte in den 80er Jahren mag der Baustil mit Arkaden noch sehr attraktiv gewesen sein. Attraktiv ist das eine und Funktionalität die andere Seite. Die Geschäftsentwicklung ist aus meiner Sicht in den letzten Jahrzehnten negativ verlaufen. Es gibt Leerstände und auch der Geschäftemix ist einfach nicht mehr attraktiv genug um zum Beispiel mit dem Herold-Center mitzuhalten.
Derzeit entsteht im HC-Bereich ein Gebäudetrakt der Firma Rewe. Ein wirklich "häßlicher Klotz" mit wenig Liebe zum architektonischen Detail und schlecht integriert in den gesamten HC-Bereich. Aber zurück zur Rathausallee.
Auch hier wurden seinerzeit Fehler in der Stadtplanung gemacht. Die Arkaden sind für die Geschäfte von großem Nachteil und nicht praktikabel genug. Soweit mir aufgefallen ist, wurden die Arkaden an der Südseite des Rathauses zum Marktplatz hin in den letzten Jahren demontiert, um mehr Licht in die Geschäfte zu bekommen. Bei den Gebäuden links und rechts der Rathausallee ist diese Möglichkeit allerdings nicht gegeben.
Daher mein Vorschlag einer Fußgängerzone bis zur Moorbek-Passage. Die Schaufenster der Geschäfte werden bis zu den Arkaden vorgezogen. Dies bedeutet einfach mehr Licht in den Geschäften und diese können sich daher besser präsentieren. Man erhält eine verkehrsfreie City mit optimalen Einkaufsbedingungen und meintwegen mit einer Flaniermeile.
Nur so kann man meiner Ansicht nach dieses Gebiet aufwerten, was dringend notwendig ist. Die Verkehrsanbindung könnte dann über die Heidbergstrasse mit Anbindung an die Ulzburger Straße erfolgen. Wie man den Rathausbereich zeitgemäß gestalten kann, sieht man am Beispiel des Rathausmarktes der Hansestadt. Die Pflasterung vor dem Rathaus mit der südlichen Erweiterung in den Bereich der Rathausallee könnte bei der Neugestaltung wie oben beschrieben geändert werden.
Über eine Integration der Moorbekpassage in dieses Konzept ist nachzudenken. Eine südliche Erweiterung des Gebäudes und dann mit mehr Geschäften macht Sinn, da Edeka sehr viel Platz in dem heutigen Gebäude belegt. Der Angebotsmix muss vergrößert werden um dem HC etwas gleichwertiges entgegen zu setzen. Parkplätze entstehen dann unter der Gebäude-Erweiterung. Auf die südlich ausgerichteten Dächer gehören dann noch Photovoltaik-Anlagen, um die am Tage gebrauchte Energie selber kostenneutral in bester Südlage zu erzeugen. Unsere Umwelt wird es danken.
Kommentare
beuys64 |
Danke für einen ausgereiften Gedanken. Was in der Feststellung fehlt, ist das PKW-fahrende Publikum. Es müssten zusätzliche, fußläufig erreichbare Parkflächen geschaffen werden, sonst wird das gesamte Arreal weiter verwaisen. Entscheidend ist außerdem, das der Busverkehr (nach und von U Norderstetdt) nicht ausgeschlossen wird
NoMi |
Aus dem Kommentar von beuys64 erkenne ich, dass mein Vorschlag, bis auf auf die gut anzufahrenen Parkflächen und die Anbindung des Busbahnhofs, gut ankommt. Hierfür gibt es sicherlich auch Lösungen. Wichtig ist doch, dass wir das Zentrum autofreier und somit eine attraktive Innenstadt schaffen, wo man bummeln und ungestört einkaufen kann. Es macht doch viel mehr Spass ohne Lärm und Abgase schoppen zu gehen. Viele Städte haben diesen Schritt schon vollzogen. Wir können nur an Lebensqualität gewinnen.
DaChickon |
Ihr Fahrradweg und Fußgängerzone fanatischen geht mir mittlerweile so auf den Sack.....
Gert Leiteritz |
Die Rathausallee ist eine der wichtigsten Ost - West Verbindung der Stadt und ist für den Verkehrsfluss in der Stadt unverzichtbar. Die Arkaden im Rathausgebäude sind auch nicht abgebaut worden, sondern wurden bis vorn verbaut...das können die Eigentümer jederzeit nachmachen
NoMi |
Gestern hatte ich vom Chef des am Rathaus ansässigen Buchgeschäftes erfahren, dass vor ca. 5-6 Jahren die Geschäfte bis unter die Arkaden vergrößert wurden. Also keine Demontage von vorgehängten Arkaden wie oben gemutmasst. Heute ist es in diesen Geschäften sehr hell und sie präsentieren sich gleich optimaler dem Bürger. Das trifft auch auf das nahe Standesamt zu. Diese positive Erfahrung sollte nun auf die gesamte Rathausallee übertragen werden. Man würde sozusagen einen Mehrwert schaffen und die Rathausallee somit aufwerten.
NoMi |
Ich möchte hier auf ein aus meiner Sicht gutes Hamburger Konzept hinweisen mit Namen "Zukunftswerkstatt". Nicht zu verwechseln mit "ZukunftsWerkStadt", welches derzeit in der Ausführung 2.0 hier in Norderstedt läuft und meines Erachtens kaum in dieser Stadt bekannt ist. Ich persönlich sehe als Bürger keine Zukunft hinsichtlich der "ZukunftsWerkStadt". Aber die "Zukunftswerkstatt" wie es die Hamburger praktizieren halte ich für ausgesprochen sinnvoll. Bei dem Konzept wird die interessierte Bevölkerung zu Themen wie Umwelt, Mobilität, Olympia, Verkehr usw. eingeladen und von Experten, Senatoren und Bürgermeister informiert und mit ihnen im Anschluss diskutiert werden. Hierbei geht es darum die Bürger rechtzeitig in die Entscheidungen mit einzubinden. Ein tolles Konzept. Zur Nachahmung für Norderstedt sehr geeignet!
guenzelsen |
In den Gebäuden oberhalb der Geschäfte leben auch Menschen die sicher keine Fußgängerzone wünschenswert fänden. Die Tiefgaragen werden dann mit Zement aufgefüllt und gut ist?