Abschaffung der Zuschüsse für die TriBühne

node metatags
Kultur, Theater
Sparidee

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Die TriBühne (Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH) ist nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu betreiben; die Gewinnerzielung ist in den Vordergrund zu stellen. Ggf. anfallende Verluste sind durch Gewinne zu decken und nicht zu sozialisieren (durch den Stadthaushalt zu bezuschussen). Ist eine Gewinnerzielung nicht möglich, ist die Gesellschaft zu liquidieren und der Betrieb einzustellen.

Hinweise der Verwaltung
wird nicht geprüft

Kommentare

Das ist eine sehr komplizierte Forderung. – Die TriBühne mit Gewinnabsicht zu betreiben heißt, dass ihr Angebot danach ausgerichtet werden muss, was den meisten Norderstedtern zum geringstmöglichen Preis gefällt. Also Quatsch-Comedy live – allerdings eher mit Nachwuchstalenten.

Ein ausgewogener "Kulturauftrag" – das ist ein wichtiger Beitrag zum Niveau einer Stadt – lässt sich nur mit Subventionen erfüllen. Kultur und Wirtschaft bedingen einander, weil anspruchsvolle Unternehmen auf "kultivierte" Mitarbeiter angewiesen sind, die eine entsprechende Stadtkultur erwarten.

Es geht also darum: Die Kultur muss gefördert werden. Und dabei muss es bleiben.

Gegenwärtig wird allerdings versucht, die benötigten Zuschüsse durch Gastronomie zu erwirtschaften, was nicht gelingt. Die Zuschüsse subventionieren also auch das Bier (ohne dass es dadurch billiger wird), und dieses Geld fehlt dann wieder der Kultur.

Zuschüsse für die Kultur: JA!
Zuschüsse für städtische Gastronomie: NEIN!
Deshalb muss beides voneinander getrennt werden.

Vorsorglich zur Klarstellung: Die Abschaffung der Zuschüsse für die TriBühne hat nichts mit der Kulturförderung der Stadt zu tun. Gem. Haushalt Kultur:

Aufwendungen: 3.352.700 €
Erträge: 1.070.400 €
Zuschuss für die Kultur somit: 2.282.300 €

Zusätzlicher Aufwand TriBühne: 630.000 € (keine Erträge). Hierum und nur hierum geht es.

Betrachten wir die Auslastung der TriBühne im September 2009, so haben wir sechs (in Zahlen 6) Veranstaltungen (ggf. zusätzlich noch die eine oder andere nicht aufgeführte Privatvermietung der TriBühne). Weiter Infos zur Anzahl der Veranstaltungen/zum Programm gibt es hier:

http://www.tribuehne.de/programm.php

Im September wären theoretisch bis zu 24 weitere Veranstaltungen möglich. Und ich gehe mal davon aus, dass Herr Thiele (GF der TriBühne) weitere Veranstaltungen ins Programm genommen hätte, wenn's denn welche gegeben hätte bzw. wenn entsprechende Anfragen vorgelegen hätten, unabhängig davon, welchem vermeintlich kulturellen Anspruch diese zugeordnet werden.

Um die TriBühne rentabel zu machen, sind also weitere kreative Ideen gefordert, die ggf. über das reine Veranstaltungsmanagement hinausgehen. Mit ausgewogenem Kulturauftrag und der Frage nach der richtigen Kultur (wenn's die denn tatsächlich gibt - siehe Kommentar von maoni yangu) hat das nichts zu tun.

Und, liebe Gemeinde, denkt daran: In Zukunft müssen wir zusätzlich noch das Kulturdenkmal "Kalksandsteinwerk" unterhalten. Und nein, der Unterhalt für den Festsaal am Falkenberg entfällt nicht; auch den müssen wir als Schulaula weiterhin unterhalten, wenn auch mit vielleicht etwas geringeren Kosten als vorher.

Haltet den Ball flach!
Seit es kulturelle Veranstaltungen auf der Erde gibt (min. 5000 Jahre!), wird Kultur subventioniert und hat selten Gewinn erwirtschaftet. Kultur ist aber die Lebensader einer jeden Gesellschaft und muss durch eben diese geschützt und gesichert werden!

town du schreibst: wenn entsprechende Anfragen vorgelegen hätten,

ich dachte immer Theaterleute werden engagiert - also eine Aufführung eingekauft sozusagen -
Wir wollen euch sehen - kommt her, wir haben das und das - da könnt ihr zeigen, was wir sehen möchten.

wenn man nur nimmt, was vor der Tür steht - könnte das nicht auch etwas langweilig sein?

@ schauan: Seitens der Stadt bzw. der TriBühne werden eine Reihe von Veranstaltungen (darunter auch Theaterveranstaltungen) organisiert. Die TriBühne kann aber auch einfach von Veranstaltern/ Künstlern/ Organisationen angemietet werden (z. B. für Konzerte, Theateraufführungen, Parteitage, Messen usw.), und das meine ich mit "Anfragen". Die Stadt bzw. die TriBühne muss nicht in jedem Fall auch als Veranstalter auftreten.