Grundsätzlich nimmt eine Verwaltung ihre Aufgaben mit ihrem eigenen Personal wahr. Entsprechend wird auch der Personalbedarf in den Ämtern bemessen und im Stellenplan als Bestandteil des Haushaltsplanes festgeschrieben. Zu speziellen, übergreifenden Themen (zum Beispiel Auswahl einer neuen großen Softwarelösung) werden regelmäßig Projektgruppen mit Fachleuten aus den Bereichen Organisation, EDV, dem Personalrat und den sonstigen betroffenen Bereichen ämter- und dezernatsübergreifend gebildet.
Trotzdem gibt es immer wieder Situationen, in denen eine externe Beratung sinnvoll ist. Dies kann daran liegen, dass (zum Beispiel bei der Umsetzung großer Projekte) nicht genügend Personal für solche häufig einmaligen Aufgaben zur Verfügung steht. Oder ein entsprechender Bedarf ist nicht kontinuierlich gegeben, so dass es nicht sinnvoll wäre, dafür eigene Stellen zu schaffen. Ein anderer wichtiger Grund ist, dass man punktuell benötigtes Fachwissen im Einzelfall extern einkauft und es nicht dauerhaft in der eigenen Verwaltung vorhalten muss (zum Beispiel durch Fortbildung). Nicht zuletzt haben einzelne Fachberater/innen, die sich mit Spezialthemen schon jahrelang beschäftigen und in unterschiedlichen Kommunen eingesetzt haben, einen reichhaltigen Erfahrungsschatz, wie er in der Verwaltung nicht vorhanden ist, von dem die Stadt auf diesem Wege profitieren kann. Dies alles trifft natürlich auch auf Umfragen oder Erhebungen zu.
Abschließend noch einige Beispiele, wo insbesondere aufgrund der Fachspezifik auf externe Unterstützung zurück gegriffen wurde:
- Aufstellung eines klimaschutzorientierten Energiekonzeptes für den Gebäudesektor in Norderstedt
- Einzelgutachten im Rahmen von komplexeren Planungen beispielsweise zum Lärmschutz oder zur Verkehrsentwicklung
- Aufstellung eines Konzeptes zur Neuorganisation der Schulkindbetreuung
Kommentare
maoni yangu |
Klingt logisch. / Und wie schon einmal angemerkt: Das eigentliche Problem ist, dass die Beratungs-Empfehlung nur dann umgesetzt wird, wenn sie sich mit dem deckt, was man ohne Beratung auch tun wollte.
Zukunftsideen |
Die Mitarbeiter der Stadt sind doch nicht auf den Kopf gefallen. Vielleicht muss man sie nur einmal ein bisschen wach rütteln. Etwas Nachhilfe in Kosten/Nutzen-Rechnungen wäre auch nicht falsch. Das kombiniert mit sozialer Verantwortung und der vorhandenen Ortskenntnis könnte zu guten Resultaten führen. Und wenn man sich von ortsansässigen Fachleuten helfen lässt, dann wären wir unschlagbar.
Herz |
Beratungsleistungen werden in Norderstedt seit langem nur umgesetzt, wenn sie den Vorstellungen des Auftragsgebers entsprechen. Entsprechend „leistet der Berater“. Es sieht aus Sicht der Stadt gegenüber der Öffentlichkeit anscheinend objektiv(er) aus, erfüllt aber vielfach „nur“ die Alibifunktion, wie sie auch im Vorschlag zur Vermeidung der „Gutachteritis“ ausgedrückt wurde.
schauan |
das gefällt mir - und Schulungen der Mitarbeiter - in jedem nicht städtischen Betrieb gehts nicht nur um neue Briefköpfe -sondern auch um Erweiterung der Sichtweisen
von: Zukunftsideen; 10.09.2011 - 00:03
Die Mitarbeiter der Stadt sind doch nicht auf den Kopf gefallen. Vielleicht muss man sie nur einmal ein bisschen wach rütteln. Etwas Nachhilfe in Kosten/Nutzen-Rechnungen wäre auch nicht falsch. Das kombiniert mit sozialer Verantwortung und der vorhandenen Ortskenntnis könnte zu guten Resultaten führen. Und wenn man sich von ortsansässigen Fachleuten helfen lässt, dann wären wir unschlagbar.
Stuor Kärpel |
Beratungsfirmen entsprechen dem Zeitgeist, auch in der Privatwirtschaft. Das hat etwas mit Übernahme von Verantwortung zu tun. Da ist es von Vorteil, wenn man im Bedarfsfall auf Externe zeigen kann ...