Kosten der Landesgartenschau offenlegen

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Wirtschaft, Tourismus
kostenneutral

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Es wird vorgeschlagen alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Landesgartenschau entstanden sind und die Umlage auf die Nachfolge -GmbH offenzulegen (begleitende Aktivitäten wie zum Beispiel Aufstellung der Werbefahnen, Schulprojekt Kunstpfad, Erneuerung der Radwege und Ausschilderung, Nextbike-Stationen am LGS-Gelände, Parkgestaltung hinter den Falkenhorst-Hochhäusern und so weiter).

Hinweise der Verwaltung
wird geprüft

Stellungnahme der Verwaltung

Es handelt sich nicht um einen Beitrag, der auf den Haushalt 2012 / 2013 Bezug nimmt, sondern auf den Haushalt 2010 / 2011.

Die Veranstaltungskosten der Landesgartenschau sind in einer, mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Bilanzpressekonferenz am 6. Oktober 2011 von der Geschäftsführung der Landesgartenschau Norderstedt 2011 gemeinnützige GmbH und der Stadtpark Norderstedt GmbH veröffentlicht worden. Dort wurde erläutert, dass in den Jahren der Vorbereitung von 2006 bis 2010 und im eigentlichen Veranstaltungsjahr 2011 insgesamt Kosten von 8,8 Millionen € angefallen sind. Das meiste Geld (3,7 Millionen €) wurde in gärtnerische Ausstellungsbeiträge investiert, was sowohl bei den zahlreichen Besuchern als auch beim Fachpublikum sehr positiv als Qualität der Schau wahrgenommen wurde. Für das Veranstaltungs- und Kulturprogramm wurden 1,1 Millionen € ausgegeben. Daraus wurden Veranstaltungshighlights wie die drei Park-Funkel-Wochenenden, Kleinkunst- („Park Perplex“), Musiktage (Tag der Musik, Chortreffen), Park-Feste (Frühlings-, Sommer- und HerbstFest), Park-Märkte (Haus- und GartenMarkt, Garten- und PflanzenMarkt und KunsthandwerkerMarkt), Sportveranstaltungen (Drachenbootrennen, Triathlon, Langstreckenschwimmen und Abendlauf) aber auch sehr erfolgreiche dauerhafte Angebote wie die Klasse! Im Grünen realisiert. Die restlichen Ausgaben betrafen die Park- und Versorgungsinfrastruktur (Servicecontainer, Strom- und Wasserversorgung, Mobiliar und so weiter), Marketing, Pressearbeit und Vertrieb (insbesondere im Busreisegeschäft) sowie Personalkosten und allgemeine Verwaltung.

Die größte Einnahmequelle zur Finanzierung der Landesgartenschau sind die Eintrittserlöse von Besuchern (5,0 Millionen €). Dazu kommen Einnahmen aus Konzessionen und Verpachtungen von Veranstaltungspartnern wie dem Gastronomen, von Pavillon-Betreibern, dem Parkplatzbewirtschafter (0,9 Millionen €), ein unerwartet hohes Engagement von Sponsoren und Spendern (1,1 Millionen €), sonstige Erlöse aus der Nutzung von steuerlichen Vorteilen im Zusammenhang mit der Gartenschau und Grünpflegeleistungen im Zeitraum von 2007 bis 2011 (insgesamt 0,7 Millionen €) sowie Einnahmen aus dem Vorsteuerabzug für die dauerhaften Investitionen in den Stadtpark Norderstedt (insgesamt 1,9 Millionen €). Aus der Veranstaltung der Landesgartenschau konnte somit ein Überschuss von 0,7 bis 0,8 Millionen € erwirtschaftet werden.

Die Landesgartenschau sollte aber von Anfang an als Motor für das Stadtentwicklungsprojekt „Neubau des Stadtparks Norderstedt“ dienen. In dieses Stadtentwicklungsprojekt hat die Stadt Norderstedt aus eigener Haushaltskraft 12,5 Millionen € investiert. Dazu kommen Fördermittel des Landes nach dem „Zukunftsprogramm Wirtschaft“ für Baumaßnahmen im Feld- und Waldpark sowie im Eingangsbereich des Parks und des Kreises Segeberg für die innovative Beleuchtungsanlage am See von insgesamt 4,3 Millionen €. Die Stadtwerke Norderstedt haben sich mit 0,9 Millionen € an den Wasserbaukosten beteiligt, um den Strand und die Flachwasserzone des neuen „Strandbades ARRIBA“ zu bauen. Mit diesen Einnahmen konnten Attraktionen im Wert von insgesamt 17,7 Millionen € im neuen Stadtpark geschaffen werden, wie der Rundwanderweg um den Stadtparksee („Loop“) mit Stegbrücke und Aussichtsplattform und seine innovative Beleuchtung, die Waldbühne, diverse dauerhafte Spielplätze eine renaturierte Heidelandschaft im Waldpark und vieles mehr.

Für alle beschriebenen Finanzierungen erfolgte seit 2006 ein laufender Soll-Ist-Vergleich für die Ausgaben und Einnahmen sowohl im Veranstaltungs- als auch im Investitionsbudget mit regelmäßiger Berichterstattung an die zuständigen Aufsichtsgremien der durchführenden städtischen Gesellschaften Landesgartenschau Norderstedt 2011 gemeinnützige GmbH und Stadtpark Norderstedt GmbH. Resümee: Alle Wirtschaftspläne der Gesellschaften konnten über die Gesamtlaufzeit erfüllt oder in ihren Ergebnissen verbessert werden.

Die angesprochene Umgestaltung des Grünzuges Falkenhorts (nördlich der Hochhäuser) ist aufgrund der unmittelbaren räumlichen Nachbarschaft zum Gelände der Landesgartenschau – LGS 2011 - zeitlich entsprechend synchron umgesetzt  worden. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine temporäre Maßnahme im Zusammenhang mit der LGS 2011, sondern um eine dauerhafte Investition, die auch ohne eine Landesgartenschau erforderlich gewesen wäre. Es handelt sich daher um eine Maßnahme des städtischen Haushaltes.

Analog gilt dies auch für die Erneuerung der Radwege und deren Ausschilderung sowie die Nextbike-Station am LGS-Gelände.

Kommentare

Die Kosten der Landesgartenschau sind so verzweigt und in der direkten oder indirekten Zuordnung kaum erfassbar, dass die Gesamtkosten immer eine imaginäre Größe bleiben werden, über die man streiten kann. (Wird man auch, wenn die LGS-GmbH ihre Bilanz vorlegt, aber das ist dann eher intern.)
Positiv gedacht hat die LGS uns zu einer interessanten Stadtplanung mit Freizeit- und (hoffentlich) Erholungswert verholfen. Sich über Plus und Minus das Maul zu zerreißen bringt nichts – man wird es trotzdem tun.

Guter Vorschlag ! Warum sollte das nicht möglich sein? Transparents in der Bewirtschaftung öffentlicher Gelder sollte das oberste Gebot sein. Kein Cent der von der Stadt(in welcher Form auch immer) zu Realisierung der LGS ausgegeben wurde und wird ist privates Geld. Es würde mich schon sehr nachdenklich stimmen, wenn schon die Forderung nach Offenlegung mit fadenscheinigen Begründungen als nicht machbar abgebügelt wird.

JA. Die Gegenüberstellung von Plan-/Soll-/Istkosten ist Grundlage wirtschaftlichen Handelns. Denn: Die Überschreitung der Plan- oder Sollkosten führt zu einer Finanzierungslücke, die "irgendwie" geschlossen wurde und führt unweigerlich zur Frage, woher das Geld gekommen ist.

was bringt heute die offenlegung?
wenn das Portemonnaie leer ist, bringt eine offenlegung und zahlenmässige erfassung auch keinen Cent zurück -
also ih als Bürger brauche das nicht -
denke und hoffe aber, die stadt selbst verschafft sich diesen Überblick und auch einsichten, was nicht hätte sein müssen, oder eben anders.

Nachhaltig hat das Stücken Erde und drumherum jedenfalls gewonnen das muss man ehrlich zugeben -
wichtig wäre nur noch - nicht auf Kosten sitzen zu bleiben, die mankaum noch tragenkann - da wäre ein nachnutzungskonzept sinnvoll
aber bitte keinen Eintritt von mir verlangen -
Wie wäre es mit einer Grünmesse? Gartenpflanzentauschbörse, Gartenstuhlflohmarkt - was auch immer dahin passen könnte.

mich nervt, dass ich meine beiträge nicht editieren kann - ständig kleben die buchstaben zusammen, oder fehlen. bin kein analphabeth.