Nr. 260 | Zankapfel |
Wenn ich mir die geplanten Investitionen der Stadt ansehe, frage ich mich, wie sich in den nächsten Jahren wohl die Abschreibungen dafür entwickeln werden. Die Abschreibungen sind doch ein Aufwand, den man später nicht mehr beeinflussen kann und der das Ergebnis vieler zukünftiger Jahre belastet. Nimmt sich die Stadt damit nicht den Handlungsspielraum?
Ich schlage vor, eine Rangliste mit allen Investitionen zu machen, die nach Nutzen und Rendite bewertet werden (absolut notwendige Investitionen ausgenommen). Die Investitionen mit dem besten Ergebnis sollten dann auch schnell umgesetzt werden. Später sollte sehr darauf geachtet werden, dass bei längeren Bauvorhaben auch die Termine und geplanten Kosten eingehalten werden.
Kommentare
beuys64 |
Einwand, ohne das ich die Wirkung des Vorschlages beurteilen kann und ohne, das ich mich mit den Investitionen der Stadt befasst habe: Es gibt sicher Investitionen, die nicht ausschließlich aufgrund finanzieller Interessen vorgenommen werden (sollten). Dann aber über Ausnahmen zu urteilen, wird der Sache nicht zuträglich sein. Zu den Bauvorhaben, Terminen und geplanten Kosten könnten wir ein eigenes, umfangreiches und abendfüllendes Forum gründen.
maoni yangu |
Wirtschaftlich verstanden: Investitionen sind Aufwendungen, die einen bestehenden Betrieb "up to date" halten sollen oder einen neuen Betrieb entstehen lassen sollen. Das hierfür eingesetzte Kapital nimmt nicht an der Gewinnversteuerung teil – wird "abgeschrieben". Diese Abschreibungen werden gern als Steuerersparnis verstanden (salopp: "Der Staat zahlt die Hälfte dazu").
Das ist natürlich irgendwie "Augenwischerei", denn die Investition dient ja der Gewinnerwirtschaftung, die wiederum der Steuer unterliegt. Die Versteuerung findet also nur zeitversetzt statt.
Wenn ein Unternehmen sich nun an die Abschreibungen derart gewöhnt hat, dass es bei deren Ende einen empfindlichen Anstieg der Steuerlast verspürt, investiert es einfach neu – und schon sinken die Steuern wieder. Und das Unternehmen wächst und wächst. Und in Kiel wundert man sich, dass von dort überhaupt keine Steuer kommt. Es ist etwas einfach dargestellt, aber man könnte es "Stadtwerk-Prinzip" nennen.
Soziale Auswirkung: Im Haushalt der Stadt dürfen die Investitionen die Einnahmen nicht übersteigen. Zu den Einnahmen gehören auch Gewinnanteile der Stadtwerke. Wenn die Stadtwerke nun z.B. in ein Blockheizkraftwerk, in ein Sommerbad oder in einen "Sohn" investiert, hat die Stadt weniger Überschüsse, um z.B. in die Renovierung der Schulen zu investieren.
Deshalb ist eine Rangliste für Investitionen in Abstimmung mit städtischen Eigenbetrieben wichtig.
schauan |
Zankapfel - dat läuft nicht, was du da vorschlägst - das läuft schon seit Jahren so - denn "zankapfel" Nutzen und Rendite bewertet werden (absolut notwendige Investitionen ausgenommen). Die Investitionen mit dem besten Ergebnis sollten dann auch schnell umgesetzt werden. "
Denn, dann fallen und fällt alles heraus, wo eine Rendite, das sich fragen, ob es lohnt oder nicht, nicht voraus gesehen werden kann - seien es Schulen, seien es Altenheime oder sonstige Gruppen, in denen eine Rendite, wie beim Kauf eines Neuwagens nicht ausrechnen kann - die ziehen den Kürzeren, seit ich hier lebe - und das ist seit 1972 so -
auch Soziale Einrichtungen, ja selbst Kitas - da ist eine Gewichtung der Notwendigkeit immer zu Ungunsten ausgefallen - bis nix mehr geht.
Ebenso ist Wohnungsnotstand, der bezahlbar ist - aber baut man etwas hin auf die noch grüne Wiese, weiss man auch nicht, ob die Leute nicht plötzlich lieber ganz woanders wohnen möchten.