Nr. 320 | budgetexpert |
Der Haushalt von Norderstedt scheint kaum Spielräume für eine gestalterische Politik zu eröffnen. Anstatt einseitig Steuer- und Abgabenerhöhungen oder sogar völlig neue Steuern zu fordern, sollte zuerst die Möglichkeiten von Ausgabenreduzierungen geprüft werden. Stadtvertreter und Verwaltung müssen zu einem sorgsamerem Umgang der Ihnen zur Verfügung gestellten Mittel angehalten werden. Eigentlich doch eine selbstverständlich- würde man meinen.
Unsere Verwaltung wird sicherlich sagen: machen wir doch. Mein Eindruck: da geht noch was! Eine Wiese für Euro 800.000 an der Niendorferstraße, der Bericht des Landesrechnungshofes und das sicherlich subjektive Gefühl, das Norderstedt in einigen Bereichen sehr großzügig ist (z.B. Bauhof, defizitäre Gebäudemanagement) scheinen Hinweise für ein effizienteres Arbeiten zu geben.
Was kann man tun, ohne eine teure, externe Unternehmensberatung zu engagieren? Hier einige Möglichkeiten (die Liste kann sicherlich ergänzt werden):
1. Intern unternehmerisches Denken und Engagement der Mitarbeiter fördern durch mehr Eigenkompetenz, Seminare und Vorschlagswesen.
2. Jeder Stadtvertreter und jedes Ausschussmitglied muss bei jeder Entscheidung über die Auswirkungen im Haushalt informiert sein.
3. Statt Kreditaufnahme lieber die Umsetzung in die Zukunft verschieben, wenn nicht außerordentlich Gründe vorliegen: z.B. Verlängerung der Oadby-Wigston-Str. verschieben
4. Prüfen, ob private Anbieter in Teilbereichen nicht die bessere Wahl sind: z.B. IT, Gebäudemanagement (mir ist klar, das nicht jede "Privatisierung" Kosten spart, aber manchmal eben doch)
5. Mehr Kostensensitivität bei städtischen Bauvorhaben: Warum müssen Radwege aufgerissen werden, um sie anschließend teuer zu pflastern ( ist der Nutzen ausreichend, um die Kosten zu rechtfertigen ?) Sind 13 Millionen Euro für die Gemeinschaftsschule Harksheide alternativlos im Verhältnis zu den Schülerzahlen, die man in Harksheide erwartet?
6. Keine Denkblockaden bei den Kreisumlagen: Gibt es Möglichkeiten Kosten im Kreis Segeberg zu beeinflussen? Sind Kreisgebietsreform, eine Kreisfreie Stadt mögliche Wege? Ich bin sicher, das manchem Stadtvertreter ,Beamten und sonstigen Mitarbeitern der Stadt gute Beiträge liefern könnten - eher als ein Haushaltslaie.