Nr. 70 | n.boeckmann |
Die Kinderbetreuung sollte für sämtliche Familien in Norderstedt kostenlos sein. Sie gehört in meinen Augen genau wie die Schule zur Ausbildung der Kinder. Ich halte es für nötig, dass jeder, der eine Betreuung seines Kindes wünscht, diese kostenlos in Anspruch nehmen kann. Ein solches Vorhaben hat in meinen Augen mehrere positive Auswirkungen für die Stadt:
- Schaffung von neuen Arbeitsplätzen
- Schaffung eines wichtigen Standortfaktors der neue (junge) Familien in die Stadt bringt
- Frühzeitige Möglichkeit der Ausbildung der Kinder
- Verbesserung des Bildungsniveaus in den Grundschulen
Wenn ich die Kosten für die Kinderbetreuung richtig interpretiere, würden sich die Kosten auf zusätzliche 6,6 Millionen Euro belaufen.
Kommentare
beuys64 |
Ein passabler Gedanke, aber 1. woher kommen die 6,6 Mio € und wurde an alles gedacht? Beinhalten die Betreuungskosten auch Maßnahmen für Kinder mit körperlichen und psychischen Einschränkungen? Wenn derartige Leistungen bereitgestellt werden, dann aber keine elitäre Klassifizierung nach dem Motto: "Mein Kind ist in einer Hochbegabtenförderung, das rechnet sich doch für die Stadt!"
maoni yangu |
Auch durch andere Forderungen nach z.B. kostenloser Schulverpflegung, Ganztagsbetreuung, Kita usw., werfen die Frage auf:
Sollen die Eltern denn nur noch "Produzenten" der Kinder sein und alles andere eine für sie kostenfreie Aufgabe der Stadt?
Thomas Thedens |
Viele Wissenschaftler sind sich einig: In den ersten 3 Lebensjahren eines Kindes ist die wichtigste Bezugsperson eines der beiden Elternteile, meistens die Mutter. Und da setze ich noch eines drauf: Ich behaupte, dies ist von der Natur so eingerichtet und gewollt!
Deshalb finde ich es nicht so gut, 1,5 Jahre alte Kinder schon den ganzen Tag von den Eltern, oder dem einen Elternteil, wegzugeben. Ab dem 3.-ten Lebensjahr wäre dies meiner Meinung nach in Ordnung. Glücklicherweise konnten wir das bei unserem Kind so machen.
Das Problem, welches hinter dem Vorschlag steckt, ist mir natürlich auch bekannt. In der heutigen Zeit sind die meisten Menschen derart in ihrem persönlichen "Laufrad", benötigen meist zwei Gehälter um alle Kosten bezahlen zu können. Und dann bleibt weniger oder gar keine Zeit für die eigene Kinderbetreuung.
Trotzdem ist es meiner Meinung nach der falsche Ansatz, die Kinder schon so früh wegzugeben. Die Lösung ist leider deutlich schwieriger. Es ist ein grundsätzliches Gesellschaftliches Problem. Wir müssen wieder Lebensbedingungen schaffen, in denen der Mensch, die Familie und die Natur wieder im Vordergrund stehen, als das Wichtigste auf unserem Planeten angesehen werden.
Derzeit regiert ausschließlich der Tenor: Geld, Geld, Geld! Solange dies gerade den Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik wichtiger ist als die Familie, werden wir das Problem nicht lösen können. Und solange die Masse der Bevölkerung kein Chef ist, kein Minister, etc. und aus finanziellen Nöten diese Lage erdulden muss, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt, werden auch in Zukunft die Geburtenraten weiter zurrück gehen und die Betreuungsprobleme auch nicht gelöst werden, leider!
townsman |
Stimme der Auffassung von maoni yangu 100 %ig zu!
budgetexpert |
Auch die Eltern haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Kosten für Erziehung und Betreuung der Kinder zu tragen. Man kann nicht beliebig viele Kinder in die heutige Welt setzen und verlangen, dass alle anderen die Kosten zu tragen haben. Die Hauptlast des eigenen Handelns liegt bei jedem selber ! Gerade dieses grenzenlose Anspruchsdenken birgt die Gefahr, das unser Sozialstaat irgendwann Pleite geht. Hilfe muss die Stadt überall geben wo "echte" Unterstützung gebraucht wird. Das ist aber ein schwieriges Thema. Mir scheint dieses Forum wird überwiegend genutzt , um weitere Forderungen an die Stadt zu stellen und nicht , um zu sagen wie die Stadt das alles bezahlen kann !
P.Wilk |
Sehr wichtiger Vorschlag. Aber ersteinmal müsste dafür gesorgt werden, dass überhaupt genügend Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Zur Zeit meldet man sein Kind am besten am Tag der Geburt bei allen Kindergärten in Norderstedt an und danach darf man/frau dann zittern, ob mal im Stadtteil einen passenden Platz bekommt und/oder man geht in den Institutionen betteln. Die Verteilung der Plätze verläuft auch eher nach dem Vitamin B Prinzip.
Aber wenn dann genügend Plätze da sind, sollte man nach Vorbild vieler europäischer Nachbarstaaten (z.B. Schweden, Frankreich) über zumindest eine günstigere Art der Unterbringung für Kinder nachdenken. Denn bei z.T. € 550,- Betreuungskosten für zwei Kinder bleibt netto bei Teilzeitarbeit kaum etwas über...