Etwa 430.000 vorzeitige Todesfälle in der EU, davon 47.000 Todesfälle in Deutschland werden auf steigende Feinstaubbelastung zurückgeführt (Quelle: Die Welt: Wenn der Tod am Wohnort lauert - http://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article138078945/Wenn-der-Tod-a...). Eine andere Quelle aus dem Jahr 2000 beziffert die verkürzte Lebenszeit in Deutschland im Mittel auf 10,2 Monate, Tendenz steigend. (Quelle: Spiegel online: EU-Studie: Feinstaub erhöht Infarktrisiko schon unterm Grenzwert, http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/eu-studie-feinstaubbelastung-u...).
Feinstaub wird von Menschen erzeugt durch den Betrieb von Öfen, Motoren, Landwirtschaft und Industrie. Feinstaub verursacht Herz-Kreislauf-Probleme (Schlaganfall, Herzinfarkt) und löst chronische Lungenkrankheiten und Lungenkrebs aus. JEDER kann also BETROFFEN sein.
Etwa 10 % der Feinstaubbelastung in Deutschland ist auf HOLZFEUERUNG zurückzuführen (Stand Okt. 2010, Broschüre 'Heizen mit Holz' vom Bayrischen Landesamt für Umwelt). Ich denke, dass jeder feststellen kann, dass die Anzahl von Holzfeueranlagen seitdem sprunghaft gestiegen ist.
Die durch eine Holzfeuerung produzierte Feinstaubmenge ist um das 100- bis 1.000-fache höher als die Abgase einer Öl- oder Gasheizung - wenn sie einwandfrei betrieben wird! Das bedeutet, dass das Holz beispielsweise mindestens zwei, drei Jahre je nach Holzart trocknen muss, ehe es verbrannt werden darf; da hat nicht jeder Lust, so lange zu warten.
Leider wird auch gewissenlos verbrannt, was nicht in den Kamin gehört - ganz nach dem Motto: 'Hauptsache kostenlos die Bude warm." - findet man täglich neue Anzeigen, in denen behandeltes Holz wie Holz aus dem Innenausbau, ein abgerissener Schuppen, Möbel, Parkettboden angeboten werden (einfach mal die Stichworte Brennholz oder Kaminholz in der Rubrik 'zu verschenken' bei http://kleinanzeigen.ebay.de/ eingeben. Meine Erfahrung zeigt, dass kaum jemand nachfragt, ob es sich bei dem kostenlosen Brennmaterial um unbehandeltes Holz handelt). Außerdem können Kamine zur Entsorgung von Gartenabfällen, Lumpen, Plastikabfällen u.a. mißbraucht werden.
Beim Verbrennen von chemisch verändertem Holz gelangen zusätzlich krebserregende Stoffe durch die Abgase in die Nachbarschaft. Auch sollte man wissen, dass die häufig zum Verbrennen angebotenen Palletten, weil sie meist aus Übersee kommen, chemisch gegen Insektenbefall behandelt sind; die Paletten haben trotzdem helles Holz und sehen unbehandelt aus.
Anwohner haben es schwer, wenn sie nachweisen wollen, dass Kamine in der Nachbarschaft falsch betrieben werden. Die Vielzahl der Kamine führt dazu, dass ganze Wohngebiete zeitweise eingeräuchert sind. Hier wäre dringend eine bessere Überwachung und Nachweis mittels Feinstaubmessgeräten angezeigt.