Der bisher gelieferte grobe Überblick über den geplanten Haushalt 2012/2013 reicht zur Mitarbeit keinesfalls aus.
Die Nachricht, dass den Bürgern von Norderstedt die Gelegenheit gegeben werden soll am Haushaltsplan 2012/2013 mitzuarbeiten hat mich zunächst sehr gefreut. Doch die Freude war sehr schnell vorbei. Nachdem ich mich näher damit beschäftigt habe und feststellen musste, dass den Bürgern jede Mitarbeit durch Mangel an Informationen genommen wird.
Solange die Informationen zum Haushaltsplan für die Bürger lediglich aus einer groben Gliederung von 18 Bereichen besteht, Einzelheiten für die Bereiche nicht weiter aufgeschlüsselt werden, ist eine sachbezogene Mitarbeit der Bürger aus meiner Sicht unmöglich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Stadtvertretung anhand der den Bürgern vorgelegten
Unterlagen irgendwelche Vorschläge zum Haushaltsplan erarbeiten kann, geschweige denn darüber abstimmen kann.
Unter den vorliegenden Bedingungen halte ich die Aufforderung an die Bürger, Vorschläge zum Hauhaltsplan 2012/2013 zu machen, für sehr bedenklich. Mir drängt sich dabei der Eindruck auf, dass die langjährige Ablehnung der CDU zur Einbeziehung der Mitbürger noch nicht überwunden ist und daher auch nur halbherzig verfolgt wird.
Wir haben vor einigen Wochen erleben müssen, dass von der Stadtvertretung einer Grundsteuererhöhung von 58 % zugestimmt wurde. Eine Begründung wurde dem Bürger nicht gegeben. Offensichtlich lassen sich fehlende Einnahmen im Haushalt auch ohne Informationen an die Bürger und ohne Mitwirken der Bürger leichter beheben.
Wenn eine Mitarbeit der Bürger tatsächlich gewollt ist, muss dem Bürger ausreichende Hilfestellung durch gute, ausführliche Information gegeben werden. Andernfalls werden sich nur Mitbürger beteiligen können, die beruflich mit dem Thema zu tun haben.
Um dem Vorhaben zum Erfolg zu verhelfen, möchte ich Sie bitten den Informationsbedarf für die Bürger noch einmal zu prüfen und zu verbessern.
Mit freundlichen Grüßen
J. Borchert